Äîêóìåíò âçÿò èç êýøà ïîèñêîâîé ìàøèíû. Àäðåñ îðèãèíàëüíîãî äîêóìåíòà : http://star.arm.ac.uk/~ath/music/td/interviews/UweZeltAstridGrahe1.html
Äàòà èçìåíåíèÿ: Unknown
Äàòà èíäåêñèðîâàíèÿ: Sat Dec 22 01:54:36 2007
Êîäèðîâêà:

Ïîèñêîâûå ñëîâà: http www.astronomy.com
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                          Tangerine Dream (Teil 1)
                               (Februar 1997)
              Das Interview fÝhrten Uwe Zelt und Astrid Grahe
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Eure letzte Studioproduktion hieú "Goblins Club". Ist die Welt fÝr Euch ein
Klub der Kobolde?

Edgar Froese: Nee, das ist ein Klub der Irren [lacht]! Kobolde wÄre noch
viel zu vornehm ausgedrÝckt. FÝr uns ist das ja immer eine spielerische
Auseinandersetzung, wenn wir Dingen einen Titel geben. Nun, wir versuchen da
so heranzugehen, daú auch ein etwas grÆúeres Publikum diese Sachen zum Teil
noch nachvollziehen kann. Aggressiv wollten wir nicht werden und die Leute
samt und sonders als BlÆdmÄnner hinstellen, aber Kobolde sind sie allemal.

Im CD-Booklet befindet sich eine Kurzgeschichte von Christian Morgenstern.
Er war bekannt fÝr seine bissigen ironischen Geschichten. Welchen Bezug habt
Ihr denn zu Morgenstern?

E.F.: Wir beziehen vieles von dem, was wir musikalisch verarbeiten, aus der
Ecke der schreibenden Zunft. Morgenstern fiel uns neben vielen anderen mehr
oder weniger in die HÄnde. Das heiút, wir besitzen BÝcher und schauen ab und
zu mal rein. Morgenstern schreibt hier deutsch mit scharfer Zunge, wie z.B.
auch Tucholsky oder Kraus, die sehr gesellschaftskritisch an die Dinge
herangehen und nicht nur den Reiter benennen, sondern auch gleich das Pferd
dazu.

Auf Euren Covers finden sich meist einige Kommentare und Zitate, die auf
eine gewisse Ironie und Zweideutigkeit hinweisen.

E.F.: Das mit der Zweideutigkeit ist richtig. Sie kommt daher, weil man viel
eher auf den Punkt kommt, wenn man die Dinge umschreibt, so daú auch jeder
individuell seinen Zugang findet. Wir wollen ja den Leuten nicht erklÄren,
was sie zu denken oder zu empfinden haben, wenn sie die Musik hÆren. Aber
wir wollen schon ein wenig davon vermitteln, wie wir die Dinge sehen. Wenn
sie das dann nachvollziehen kÆnnen ist das O.K. Wenn sie das aber ganz
anders sehen, ist das auch in Ordnung. Zum Schluú haben wir immer dieses
Augenzwinkern. Wir verstehen uns manchmal so ein biúchen in der Rolle des
Narren, der Ýber sich selbst als auch Ýber andere lachen kann.

Neben Linda Spa waren auch neun weitere Gastmusiker sowie zwei ChÆre auf
Eurer letzten Produktion vertreten. Habt Ihr dort auch Stimmen von den
Wiener SÄngerknaben verwendet?

E.F.: Es waren nicht die Wiener SÄngerknaben, sondern ein Boys Chor aus
Wien. Das bezeichnet man als eine Zusammenstellung aus den Stimmen, die man
aus deren derzeitiger stimmlicher Lage verwenden kann. Das geht aber nur bis
sie in die PubertÄt kommen, dann kann man einen Boys Chor nicht mehr
einsetzen, weil dann der Pitch sich zu sehr verÄndert. Man sucht sich dann
verschiedene Stimmlagen heraus, wie auch hier bei diesem Chor und stellt
sich dann verschiedene Sopranlagen zusammen. Da ist in Wien grundsÄtzlich
ein groúer Fundus, weil es dort hervorragende Orchester und eine sehr gute
Konservatoriumsausbildung gibt. Man kann mit den Leuten sehr gut
zusammenarbeiten. Deshalb nehmen wir sehr viele Dinge in Wien auf. Die
Arbeit dort ist immer sehr fruchtbar.

Erstmals ist von einem Titel Eurer Produktionen ein Remix von "The ORB"
geplant. KÆnnt Ihr uns etwas Ýber dieses Projekt berichten?

E.F.: Dazu kann man hÆflicherweise folgendes sagen: Wir haben denen die
MehrspurbÄnder gegeben. Sie hatten im Grunde alles an Material zur Hand, was
wir auch schon fÝr diesen ersten Titel "Towards the Evening Star" verwendet
haben. Dann kamen die Mastertapes zurÝck und wir waren dann schon ein wenig
enttÄuscht, weil das auch ein StÝck hÄtte sein kÆnnen, was "The ORB" gemacht
haben kÆnnte. Das hatte mit TD nichts mehr zu tun.

Mixt Ihr nicht lieber selbst, wie z.B. auf Eurer Produktion "Dream Mixes"?

E.F.: Das war unsere Auffassung, wie man das machen kann. Nun hatten die
offensichtlich eine ganz andere Auffassung. DarÝber wollen wir uns gar nicht
weiter auslassen. Tatsache ist, daú es eine Clubmix Version gibt und einen
Radioedit. Die Clubmix-Version haben wir autorisiert. Beim Radioedit haben
wir gesagt, daú wir das nicht mÆchten.

Jerome Froese: Der Radioedit war im Grunde eine kurz geschnittene Version
vom Clubmix. Diese Kurzversion war leider nicht so toll.

E.F.: Die fanden wir nicht so gut. Wir haben uns gesagt, warum dieser ganze
Aufwand betrieben werden soll, abgesehen davon, daú man es nicht im Radio
gespielt hÄtte. Das war aber fÝr uns nicht der entscheidende Punkt. Nun,
wenn man eine Sache remixt, dann versucht man doch das aufzugreifen, was der
Komponist ausdrÝcken wollte und stellt das auf den Kopf, drÝckt es gegen
irgendwelche Tonkollagen oder versucht irgend etwas damit zu machen. Die
haben einfach ein Drumsample und zwei bis drei Basslines genommen und
ansonsten ihr Material drumherum aufgebaut. Das war ein ORB-StÝck. Das hatte
mit TD nichts zutun. Doch wir sagen denen nicht, was sie machen sollen, und
die brauchen uns nicht zu sagen, was wir machen sollen. Hinzu kam, daú wir
die nie getroffen und kein Wort mit denen geredet haben. Daran hat es
vielleicht schon gelegen.

J.F.: Das war schon immer ein kritischer Punkt, Mehrspurtapes herauszugeben.
Edgar hat sich auch immer dagegen gewehrt. Wir haben uns mal breitschlagen
lassen. The ORB, in dem Bereich ein renommierter Name, daú hÄtte etwas
werden kÆnnen.

E.F.: Naja, ein paar Ambientscheiben von denen sind ja auch ganz O.K

ýber diese Remixe hast Du doch eigentlich immer negativ gesprochen. Das war
doch noch nie Dein Ding.

E.F.: Ja, das stimmt. Wir wollten uns halt nicht allen Dingen verschlieúen,
die auch ein Experiment fÝr andere sein kÆnnen, mit unserem Material zu
arbeiten. Wir haben uns aber in unserem Plattenvertrag reinschreiben lassen,
daú wir das Recht haben abzulehnen, wenn uns etwas nicht gefÄllt. Im Falle
des Radio Edits haben wir das auch getan. Ich mÆchte nicht grundsÄtzlich
etwas gegen die Gruppe sagen, aber unserer Meinung nach hat etwas innerhalb
dieser Zusammenarbeit nicht funktioniert.

Im Vorfeld unseres GesprÄches habe ich erfahren, daú die Zusammenarbeit mit
Eurer neuen Plattenfirma schon wieder beendet ist. Eigentlich wollte ich ja
fragen, warum Ihr Eure Plattenfirma gewechselt habt.

E.F.: Das kann man mit einem Satz abhaken. Als wir unsere VertrÄge
unterschrieben haben -es waren sehr kurzfristige VertrÄge-, war das eine
intakte Firma. Innerhalb dieses einen Jahres, indem wir mit denen zu tun
hatten, hat die komplette Mannschaft gewechselt. Das heiút, die
Bezugspersonen sind weg und damit fÝr uns die IdentitÄt. Dabei werden wir
das erst mal belassen.

Die Musik von Eurer letzten Produktion wird dann auch auf Eurer
Deutschlandtour zu hÆren sein, zu der Ihr Euch seit fast 15 Jahren mal
wieder habt bewegen lassen. Nur zu bestimmten AnlÄssen habt Ihr in den
letzten Jahren in Deutschland Einzelkonzerte gegeben (Anm. z.B. Frankfurt
1983, KÆln 1986, Berlin 1987, 1990). Warum erst jetzt wieder eine
Deutschlandtour? Woran hat das gelegen?

E.F.: Es gab einen Veranstalter, der uns bezahlen konnte. Aus, Ende! So
war´s!

Das hatte nicht unbedingt etwas mit der hiesigen Fachpresse zu tun?

E.F.: Nein, gar nichts! Wir haben z.B. alle Interviews mit der Fachpresse
abgelehnt. Daran sieht man auch, daú wir nicht darauf hinaus sind, die groúe
Werbetrommel zu rÝhren. Wir sagen grundsÄtzlich sieben von zehn Interviews
ab, weil wir der Meinung sind, daú sich die Leute genau so gut an anderer
Stelle informieren kÆnnen. DafÝr haben wir unsere Homepage. Das spart denen
und uns viel Zeit. Mit der Fachpresse machen wir sowieso nichts mehr. Das
ist erledigt.

J.F.: Sagen wir mal so, was gerade die deutsche Presse, wenn man sie
verfolgt, in den letzten Jahren mit TD angestellt hat, wÄre es eigentlich
der wenigste Grund hier eine Tour durchzufÝhren.

Ich dachte, diese Problematik wÄre ein Grund fÝr diese lange Tourabstinenz
in Deutschland.

E.F.: Nein, Ýberhaupt nicht! Man muú wissen, daú der Journalismus als Beruf
bestimmte Signaturen hat. Diese kennen wir zwischen Japan, Amerika,
Deutschland usw. ýberall auf der Welt hat der Journalismus bestimmte
Signaturen. Die sind eben manchmal herber, bittersweet, Ýberfreundlich oder
sogar Ýberschwenglich. Also von daher wÝrde ich schon sagen, daú wir nicht
besonders sachlich fair in Deutschland behandelt werden. Ich denke noch
daran, als eine Frankfurter Rundschau schrieb, nur weil wir sozusagen mit
elektronischen Instrumenten auf die BÝhne gingen, mÝúten wir auch fÝr die
Startbahn West -die war damals noch nicht gebaut- und fÝr Atomkraftwerke
sein. So etwas finde ich dann gedankenlosen Unsinn. Aber bitte, Papier ist
weiú, bevor es bedruckt wird, und danach kann man es halt schwerlich
wegradieren. Es bleibt also immer ein bitterer Geschmack Ýbrig.

Auf der anderen Seite habt Ihr mal auf einem Friedenskonzert gespielt. Was
ist denn groúartig Politisches dabei mit elektronischen Instrumenten auf die
BÝhne zu gehen?

E.F.: Gar nichts. Es ist ja so: wer Politik kennt weiú, Politik ist
heutzutage Showbusineú. Das was wirklich politisch entschieden wird, wird
das Volk nie erfahren. Von daher, wenn man das weiú, braucht man sich nicht
nach vorne in die erste Reihe zu drÄngen und politisch zu agieren, weil das
Unsinn ist. Man macht sich deshalb zum Narren und zum Pausenclown. Wenn man
wirklich etwas fÝr die Menschen tun will, sagen wir in diesem Fall seine
Musik auffÝhren, dann macht man das so gut und professionell wie es geht.
Der Rest muú dann vom Publikum bzw. von jedem einzelnen ZuhÆrer getan
werden, der sich davon angesprochen fÝhlt und sich damit identifizieren
kann. Aber bei uns jetzt die groúe Politik und diese ganzen humanistischen
Dinge hineinzuinterpretieren, ist sicher nicht korrekt.

Mal wieder zur Musik. Ihr habt Ende des letzten Jahres nach einer lÄngeren
Pause ein Konzert in London gegeben. Es gab viele positive Kritiken. Wie
habt Ihr das Konzert empfunden?

E.F.: Man muú unterscheiden zwischen dem, was in so einem Konzertraum
passiert, also die Musik, das Publikum, emotionalen Momenten und den Dingen,
die auch organisatorisch im Hintergrund ablaufen. Es ist also nicht so, daú
man vertrÄumt am FlÝgel sitzt und in die linke und rechte Zimmerecke blickt
und sich dann den Inspirationen hingibt. Wir mÝssen permanent aufpassen, was
die Technik macht, damit die nicht versucht, einem Streiche zu spielen.
Solche Auftritte sind immer mit einem gewissen Risiko verbunden.
GrundsÄtzlich gesagt war das fÝr uns O.K. Unterm Strich gesehen haben wir
uns ganz gut gefÝhlt. Wir hatten auch einen guten Support , obwohl sicher
nicht alles so lief, wie wir uns das gedacht hatten. Aber das gibt es wohl
nie so hundertprozentig.

J.F: Konzerte sind bei uns immer ein komplex vorbereiteter Ablauf. Wir
kÆnnen uns wÄhrend des Konzertes auch nicht so auf das Publikum
konzentrieren. Deswegen kÆnnten wir auch nie eine Showband sein, weil Du im
Grunde genommen die ganze Zeit Ýber mit Deinem Krempel beschÄftigt bist. Das
ist schon fast so wie bei einem Piloten, der in seinem Cockpit sitzt. Du
muút Dich permanent auf AblÄufe konzentrieren, die im Augenblick passieren.
Sonst wird es nÄmlich fatal da oben. Dann kann es im wahrsten Sinne des
Wortes einen Absturz geben.

E.F.: Das haben wir auch schon erlebt, aber zum GlÝck bisher nur in der
Probe. Einmal hatten wir bei einem Konzert in Toronto einen Totalausfall,
und wir muúten das Konzert fÝr eine halbe Stunde unterbrechen. Das gibt es
leider auch. Damit das nicht passiert, mÝssen wir uns drei- bis viermal
besser als jede andere Band der Welt, die wir kennen. Der Unterschied
besteht einfach darin, daú wir tatsÄchlich einige Sachen selber machen
mÝssen, die kein anderer machen kann. Nur wir wissen, wann ein bestimmter
Ablauf kommt, wie man auf die Programme einwirkt oder notfalls die Software
resetet, damit es weitergeht.

Werdet Ihr in der gleichen Besetzung wie in London spielen?

E.F: Nein. Neben Jerome und meiner Wenigkeit werden gegenÝber dem letzten
Auftritt komplett neue Leute mitspielen. Zum einen haben wir als Gitarristen
Marc Alexij dabei (Anm. fÝr ihn sprang kurzfristig als Tourgitarrist Zlatko
Perica ein) und zum anderen haben wir einen sehr ungewÆhnlichen
Perkussionisten, den Emil Hachfeld. Wir werden also zu viert auf die BÝhne
gehen, und das wird schon ein biúchen anders abgehen als in London.

Linda Spa ist also auch nicht mehr dabei ? Habt Ihr nun andere PlÄne?

E.F.: Mit der Linda haben wir nun sechs Jahre lang gearbeitet. Sie war 1990
bei unserem Auftritt in Berlin erstmals dabei. Nun haben wir uns aber dazu
entschlossen, daú zu tun, was wir eigentlich im letzten Jahr schon vor
hatten, und zwar eine Wende. Das hat aber nicht geklappt. Zum einen waren
wir arbeitsmÄúig Ýberlastet und auch equipmentmÄúig hatten wir das nicht
hinbekommen, was wir wollten. Das machen wir nun in diesem Jahr. Damit ist
auch wieder ein Kapitel TD abgeschlossen, nÄmlich das Kapitel der, sagen wir
mal, sinfonischen Arbeit, auch wenn der Begriff natÝrlich hinkt. Dazu
gehÆren bestimmte Soloinstrumente, wie z.B. Saxophon. Es wird also nie
wieder Saxophon bei uns geben, und auch andere Dinge werden verschwinden. Es
werden viele neue Elemente dazukommen. Deshalb haben wir uns im Guten
getrennt. Sie verfolgt nun Ihre musikalische Karriere, und wir mÝssen jetzt
einfach woanders hin. Wir wollen woanders hin. Es ist ja nicht so, daú wir
etwas gegeneinander hÄtten, sondern daú dieser musikalische Zyklus
abgeschlossen ist. Es ist immer eine gewisse Sache fÝr einen bestimmten
Zeitraum. Das wissen die Musiker auch, die mit uns zusammenarbeiten. Wir
haben mit Leuten ein halbes Jahr oder 5-6 Jahre, mit dem Christoph Franke
habe ich sechzehn Jahre gearbeitet. Das sind immer Zeitspannen, wo man
merkt, jetzt muú innerhalb dieses Korpus TD etwas passieren. Wir mÝssen
runter von der groúen Straúe , runter von der Autobahn. Wie wir es immer so
sagen. Jetzt wieder auf den Feldweg. Wir wollen wieder schnuppern, so ein
biúchen an den Wurzeln der Dinge, daú das alles nicht so verflacht. Wir sind
in erster Linie keine kommerzielle Gruppe. Das vergessen viele, die uns das
immer anhÄngen wollen. So ab und zu haben wir auch andere Motive, Musik zu
machen.

So, jetzt kommen wir mal auf den Sohn Jerome Froese zu sprechen. Bereits
seit sieben Jahren als festes Mitglied bei TD. Du wurdest bestimmt oft
gefragt, wie Ihr das Berufs-/FamilienverhÄltnis trennen kÆnnt. Ich denke
mal, da gibt es bestimmt auch Momente in denen Differenzen auftreten. So
einfach ist das bestimmt nicht immer. Wie ist das denn bei Euch?

J.F.: Die Sache ist klar, Privates und Beruf sind nicht immer eindeutig zu
trennen. Auf der einen Seite begegnet man sich irgendwie freundschaftlich,
klopft sich gegenseitig auf die Schulter und geht zusammen essen.
Andererseits kommt es auch oft genug vor, daú man ganz klar sagt, was einem
nicht paút. Es ist natÝrlich wichtig dabei, die Ziele nicht aus den Augen zu
verlieren. Einer muú die ýbersicht behalten und dann durchgreifen, denn
unter dem Strich zÄhlt nur was rauskommt. Man muú dabei auch eine gewisse
HÄrte gegen sich und die anderen haben. Im groúen und ganzen verstehen wir
uns jedoch prima, deswegen hÄlt das auch. Es ist ganz klar, das der Edgar
nicht sagen kann, mein SÆhnchen mÆchte so gerne Musik machen, deswegen nehme
ich ihn mit und lasse ihn bei TD spielen. Das kÆnnte der sich auch gar nicht
erlauben. Ich glaube, daú wir Ýber die Jahre ein gut eingespieltes Team
geworden sind.

E.F.: Man muú zwischen diesen biologischen und den rein musikalisch,
kompositorischen Dingen eine klare Trennung ziehen. Aus meiner Sicht habe
ich nicht meinen Sohn mit in die Gruppe genommen. Das hÄtte ich auch niemals
getan, weil es mich in diesem Moment nicht interessiert, daú es mein Sohn
ist. Er ist mir als Mensch sehr viel wert - natÝrlich - und wir haben
zusammen mit seiner Mutter auch alles getan, um Ihm einen guten Start ins
Leben zu geben. Er kann natÝrlich frei Ýber sein Leben entscheiden. Von mir
ging nie ein Zwang aus, ihn in die Gruppe mit reinzubringen oder gar einen
Musiker werden zu lassen. Genauso wenig hÄtte man mich zwingen kÆnnen, ihn
in die Gruppe aufzunehmen, nur weil er mein Sohn ist oder weil es sich gut
verkauft, einen auf ''Familie'' zu machen. Wenn er mich nicht musikalisch
Ýberzeugt und die Leistungen gebracht hÄtte, wÄre er fÝr TD vÆllig
uninteressant gewesen. Er ist bei TD, weil er letztendlich die Leistung
gebracht hat, denn das ist es, was in einer Gruppe letztendlich zÄhlt.

Du beschÄftigst Dich auch mit Älterem TD-Material. Du hast auch mal gesagt,
daú Dir ab "Phaedra" so ziemlich alles zusagen wÝrde.

J.F.: Na so eher "Force Majeure", aber ich bin schon etwas weiter.

Was hast Du denn so in Zukunft geplant? In welche musikalische Zeit wirst Du
reinschnuppern und wie sieht es mit Soloprojekten aus?

J.F.: Ja - die Zukunft ist ein Problem. Ich bin sehr mit der Gruppe
verwachsen, und wir haben zur Zeit ja auch ein Projekt laufen, das viel Zeit
in Anspruch nimmt. Da bleibt gar keine Zeit, sich irgendwie anders zu
orientieren, weil man total eingespannt ist. Das, was man macht, macht man
schon wieder im Sinne der Gruppe und mit Ihnen zusammen. Heutzutage kann man
sich musikalisch total ausleben, da es im Grunde keine Grenzen gibt, wo man
sagen kÆnnte, da mÆchte ich jetzt hin oder da kann ich nicht hin. Ich habe
auch kein BedÝrfnis, jetzt eine Heavy Metal Platte zu machen, nur weil ich
die Musik Mitte der 80er gut fand und mir zum Teil auch heute noch
reinziehe. Aber wie gesagt, es gibt auch hier in der Gruppe so viele
MÆglichkeiten, verschiedene Stile zu vereinen und auch mit einzubringen, daú
man kein groúes BedÝrfnis hat, jetzt irgendwas anderes groúartiges
abzuziehen.

(UZ/AG)
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Siehe auch Tangerine Dream-Interview Teil 2